
Ybbsitz, 26. November 2025 – Die ARGE Natürlich Bio hat erneut einen hochkarätigen BIO-Fachtag organisiert und damit wertvolle Impulse für eine zukunftsorientierte, nachhaltige sowie wirtschaftlich stabile Landwirtschaft gesetzt. Austragungsort war das Biogut Sandbauer in Ybbsitz – ein nahezu energieautarker Vorzeigebetrieb, der eindrucksvoll zeigt, wie gelebtes Bio vom Acker bis zum Teller funktionieren kann.
Fachtag im Rahmen von biofleischinfo
Der Fachtag wurde im Rahmen von biofleischinfo.at abgehalten, einer Informationsplattform, die Landwirtschaft und Gastronomie mit fundiertem Wissen rund um biologische Produktion, Verarbeitung und nachhaltige Wertschöpfung unterstützt. Ziel der Initiative – gefördert von Bund, Ländern und der EU – ist es, den Anteil an Bio sowohl in bäuerlichen Betrieben als auch in gastronomischen Küchen zu erhöhen.
Schon der einleitende Impuls von Lukas Hochwallner (Biobäuerliche Vermarktung eGen) und Manfred Hinterreither (Sonnberg Biofleisch GmbH) zeigte, wie wichtig eine durchgängige Bio-Wertschöpfungskette für eine starke Biobranche ist – von der Weide, über die Verarbeitung, bis auf den Teller.
Zuchtoptimierung als zentraler Erfolgsfaktor
Ein besonderes fachliches Highlight bot Edina Scherzer (HBLFA Raumberg-Gumpenstein). In ihrem Fachvortrag: „Die richtige Kuh für den Bio-Milchviehbetrieb – systematisch meinem Zuchtziel entgegen“ veranschaulichte sie, wie Betriebe ihre Zuchtstrategien präzise an die eigenen Rahmenbedingungen anpassen können.
Durch die richtige Kombination aus Zuchtzielen, Fütterungssystem und Betriebsstruktur lassen sich Effizienz, Tiergesundheit und Produktivität deutlich steigern. Ihr praxisnaher Ansatz machte klar: Schon wenige, gezielt gesetzte Stellschrauben können am Betrieb große Wirkung entfalten.
Fleisch aus Gras – Potenziale der Grünlandnutzung
Ebenso spannend präsentierte Manuel Winter, unabhängiger Grünlandberater und Herdenmanager, in seinem Vortrag mit dem Titel „Fleisch aus Gras – Stellschrauben einer wirtschaftlich, sozial und ökologisch nachhaltigen Rindfleischproduktion“ wie konsequente Grünlandbewirtschaftung die Basis einer wirtschaftlichen, sozialen und ökologisch nachhaltigen Rindfleischproduktion bildet.
Er zeigte anhand konkreter Praxisbeispiele, wie erfolgreiche Weidesysteme aus dem Ausland auf österreichische Bedingungen übertragbar sind. Für viele Teilnehmende war besonders der Blick auf ökonomische Vorteile ein Aha-Erlebnis – denn richtig genutztes Grünland ist eine der wertvollsten Ressourcen der heimischen Landwirtschaft.
Ein Blick in die Praxis: Das Biogut Sandbauer
Abgerundet wurde der Fachtag durch eine eindrucksvolle Betriebsführung am Biogut Sandbauer. Der Hof überzeugt durch nahezu vollständige Energieautarkie, einen eigenen Gastronomiebereich und eine kompromisslose Bio-Philosophie. Die knapp 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten exklusive Einblicke hinter die Kulissen eines Betriebes, der zeigt, wie moderne Landwirtschaft, Tierwohl und wirtschaftlicher Erfolg Hand in Hand gehen können.
Erfolgreiches Treffen der Bio-Community
Die ARGE Natürlich Bio zieht eine überaus positive Bilanz: Ein gut besuchter, inhaltlich starker Fachtag, der praxisnahe Lösungswege vermittelt und den fachlichen Austausch innerhalb der Bio-Community weiter vertieft hat. Solche Veranstaltungen stärken nicht nur die Motivation, sondern schaffen auch Orientierung in einer Branche, die sich stetig weiterentwickelt.
Regionale Bedeutung für Scheibbs und Amstetten
Der Fachtag hatte aber nicht nur bundesweite Relevanz, sondern auch eine klare regionale Bedeutung. Gerade die Bezirke Scheibbs und Amstetten, in denen zahlreiche engagierte Biobetriebe wirtschaften, profitieren stark von solchen Fachveranstaltungen. Sie fördern den Austausch zwischen Bäuerinnen und Bauern, Beratung und Vermarktung und machen sichtbar, wie viel Innovationskraft im ländlichen Raum steckt.
Veranstaltungen wie dieser Fachtag tragen dazu bei, die regionale Bio-Landwirtschaft weiter zu stärken, nachhaltige Wertschöpfung abzusichern und das enorme Potenzial der bäuerlichen Familienbetriebe vor den Vorhang zu holen. Die Bezirke leisten damit einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung einer ökologischen, zukunftsfähigen Landwirtschaft.
Titelbild © ARGE NahtürlichBIO
