Eine aktuelle Untersuchung aus Bayern bestätigt: Wer zu Bio greift, reduziert die Aufnahme von Pflanzenschutzmitteln erheblich. Denn in Bio sind weniger Pestizide nachweisbar.

Mehr als 90 Prozent der Bio-Proben rückstandsfrei

Ein aktueller Bericht des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) liefert überzeugende Zahlen. Bio-Lebensmittel weisen kaum Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf – im Gegensatz zu vielen konventionellen Produkten. Die Untersuchung erstreckte sich über einen Zeitraum von fünf Jahren (2019 bis 2024) und gibt einen umfassenden Einblick in die Rückstandssituation bei Lebensmitteln in Bayern.

Das LGL hat in diesem Zeitraum eine Vielzahl von Bio-Produkten analysiert – darunter vor allem Obst und Gemüse. Das Ergebnis: In über 90 Prozent der Proben wurden keinerlei Rückstände von Pflanzenschutzmitteln gefunden. Und selbst in den wenigen Fällen, in denen Rückstände festgestellt wurden, lagen die Werte stets unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. Wobei keinerlei unerlaubte Pestizid-Rückstände gefunden wurden!

„Die allermeisten Biobauern machen ihren Job aus Überzeugung“, sagt Magnus Jezussek, Rückstandsexperte beim LGL. Diese Überzeugung spiegele sich auch in der Qualität der Produkte wider. Zwar gelten auch konventionelle Lebensmittel bei regelkonformer Anwendung von Pflanzenschutzmitteln als gesundheitlich unbedenklich – doch der Griff zu Bio kann laut Jezussek zusätzliche Sicherheit bieten.

Konventionelle Produkte mit deutlich höheren Rückständen

Weniger erfreulich fällt das Bild bei konventionell angebautem Obst und Gemüse aus. Hier wurden in rund 70 Prozent der untersuchten Proben Rückstände festgestellt. In etwa zwei bis drei Prozent der Fälle lagen die Werte sogar über den gesetzlich erlaubten Höchstmengen. Ein Zeichen dafür, dass bei der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln nicht immer alles regelkonform abläuft.

Besonders bei Kulturen wie Hopfen oder Wein, bei denen der Einsatz spezieller Pflanzenschutzmittel wie Fungizide häufiger ist, lassen sich Rückstände schwer vermeiden. Doch auch hier gibt Magnus Jezussek Entwarnung. In den Endprodukten – etwa bei Bier oder Wein – seien die nachweisbaren Mengen so gering, dass kein gesundheitliches Risiko bestehe.

Bio mit weniger Pestizide: Viele Rückstände gelten als unbedenklich

Laut Magnus Jezussek vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit stellt auch konventionell erzeugtes Obst und Gemüse in der Regel kein Risiko für Verbraucher:innen dar – vorausgesetzt, Anbau und Handel halten sich an die geltenden Vorschriften. Die Mehrheit der eingesetzten Pflanzenschutzmittel, so Jezussek, sei aus wissenschaftlicher Sicht gesundheitlich unbedenklich. Das gelte insbesondere auch für den Einsatz von Fungiziden, die beispielsweise im Hopfen- oder Weinbau gegen Pilzkrankheiten verwendet werden. In den daraus hergestellten Getränken seien Rückstände zwar messbar, ihre Mengen jedoch so gering, dass sie für die Gesundheit keine Bedeutung hätten.

Bio lohnt sich – für Umwelt und Gesundheit

Die Ergebnisse bestätigen erneut, dass Bio-Produkte nicht nur ökologisch sinnvoll sind, sondern auch aus gesundheitlicher Sicht Vorteile bieten. Wer also den Einsatz von Pestiziden auf seinem Teller möglichst vermeiden möchte, liegt mit Bio richtig. Zwar sind diese Lebensmittel häufig etwas teurer – dafür aber auch deutlich weniger mit Rückständen belastet. Langfristig profitieren davon nicht nur die Konsument:innen, sondern auch Umwelt, Böden und Biodiversität.


Titelbild @ Markus Spiske via Unsplash (Zugriff 07.07.2025)