Der Verkauf von Bio-Lebensmitteln im Lebensmitteleinzelhandel (LEH), bei Discountern und in Drogerien zeigt weiterhin ein starkes Wachstum. Besonders der Absatz von verpackter Ware stieg in den ersten neun Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr um beachtliche 9,7 Prozent. Gleichzeitig konnte ein Umsatzwachstum von neun Prozent verzeichnet werden. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Verbraucher zunehmend auf verpackte Bio-Produkte setzen.

Frische Bio-Produkte legten im gleichen Zeitraum ebenfalls zu, wenn auch moderater: Hier stieg der Absatz um 2,2 Prozent, der Umsatz um 1,4 Prozent. Diese Entwicklung spiegelt in etwa die aktuelle Inflationsrate wider.

Daten und Analysen

Die Angaben zu verpackten Bio-Produkten stammen aus dem Handelspanel von NIQ Nielsen. Die Daten zu frischen Produkten, die etwa 60 Prozent des Bio-Marktes ausmachen, basieren auf Analysen der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) und GfK-Zahlen. Im Vergleich dazu wuchsen konventionelle Lebensmittel im gleichen Zeitraum lediglich um 0,9 Prozent im Absatz und um 2,5 Prozent im Umsatz.

Verbraucher honorieren Bio-Qualität

Tina Andres, Vorstandsvorsitzende des Bunds Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), sieht das steigende Interesse der Verbraucher an Bio-Produkten positiv: „Damit honorieren sie die hohe Qualität und die positiven Beiträge von Bio-Produzenten und -Verarbeitern zur Umwelt.“ Der Bio-Anteil im LEH, bei Discountern und in Drogerien liegt mittlerweile im Schnitt bei 5,2 Prozent – ein Plus von 0,3 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage sei dies ein beachtlicher Fortschritt, so Andres.

Herausforderungen im Fachhandel

Während der Absatz im allgemeinen Handel wächst, steht der Bio-Fachhandel weiterhin unter Druck. Obwohl der Rückgang im Vergleich zu den Krisenjahren 2022 und 2023 weniger stark ausfällt, verliert der Fachhandel weiterhin Marktanteile an LEH, Discounter und Drogerien. Dort sind kleine Verbrauchermärkte mit einem Umsatzanteil von 26,3 Prozent die umsatzstärkste Vertriebsschiene für Bio-Produkte, gefolgt von Discountern (22,9 Prozent) und dynamisch wachsenden Drogeriemärkten (18,8 Prozent).

Strukturwandel im Fokus der Öko-Marketingtage

Die aktuelle Entwicklung des Bio-Marktes und der Strukturwandel im Lebensmittelsektor stehen im Zentrum der Öko-Marketingtage, die am Mittwoch und Donnerstag in Kirchberg an der Jagst stattfinden. Unter dem Motto „Der Biomarkt in der Polarität zwischen Fachhandel und Discount“ diskutieren Branchenvertreter die Herausforderungen und Chancen des Marktes.

Die Zahlen zeigen: Verpackte Produkte sind ein entscheidender Treiber des Bio-Wachstums – gleichzeitig bleiben jedoch die Herausforderungen im Fachhandel bestehen. Es bleibt spannend, wie sich der Markt weiterentwickelt.

Quelle: BioHandel