In deutschen Supermärkten sind Etiketten zur Tierhaltung längst etabliert – doch wie sieht es in der Gastronomie aus? Geht es nach den Plänen von SPD und Grünen, könnten bald auch Restaurants, Kantinen und Imbissstuben verpflichtet werden, Informationen zur Haltungsform von Tieren auf Speisekarten auszuweisen. Aber wie steht Österreich zu diesem Thema?
Kennzeichnung auch in Österreich relevant?
In Österreich gibt es bereits Bemühungen, die Herkunft und Tierhaltung transparenter zu machen, etwa durch die AMA-Gütesiegel oder spezielle Bio-Zertifikate. Doch in der Gastronomie fehlt eine flächendeckende Kennzeichnungspflicht. Besonders in Gasthäusern, Kantinen und Mensen bleibt für Gäste oft unklar, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden, deren Fleisch auf den Teller kommt. Ein Vorstoß wie in Deutschland könnte auch hierzulande die Diskussion befeuern.
„Gerade in einem Land wie Österreich, wo die Bio-Landwirtschaft eine große Rolle spielt, wäre eine solche Maßnahme sinnvoll. VerbraucherInnen achten immer mehr auf Herkunft und Qualität der Produkte – auch beim Essengehen“, meint Lukas Hochwallner von der ARGE NahtürlichBIO, die sich für mehr Transparenz und Bio-Produkte in Großküchen und Gastronomiebetrieben einsetzt.
Herausforderungen für Österreichs Gastronomie
Ähnlich wie in Deutschland könnte auch in Österreich die Gastronomie mit Schwierigkeiten bei der Umsetzung kämpfen. Viele Betriebe haben wechselnde Lieferanten oder saisonale Gerichte, was eine kontinuierliche Anpassung der Speisekarten bedeuten würde. Dennoch zeigt sich, dass das Bewusstsein für Tierwohl und nachhaltige Landwirtschaft in der Bevölkerung steigt.
Was können KonsumentInnen tun?
Österreichische Gäste können schon jetzt aktiv nachfragen, wenn keine Informationen zur Herkunft des Fleisches in der Speisekarte stehen. Gastronomen, die auf Transparenz setzen, könnten dies als Chance nutzen, um sich von der Konkurrenz abzuheben und auf ihre hohen Standards aufmerksam zu machen.
Blick in die Zukunft
Während in Deutschland der Bundestag kurz vor Weihnachten über das Gesetz diskutieren wird, könnte ein ähnlicher Vorstoß auch in Österreich die politische Bühne erreichen. Das Ziel: Mehr Transparenz und eine bessere Vermarktung für Betriebe mit hohen Tierhaltungsstandards.
Quelle: Wirtschafts-Woche