Der Anteil an Schweinefleisch aus verbesserter Haltung in österreichischen Supermärkten ist laut Greenpeace-Marktcheck im Jahr 2024 von 4,6 Prozent auf 7,3 Prozent gestiegen. Trotz dieser positiven Entwicklung sind nur drei Prozent des angebotenen Schweinefleischs aus biologischer Haltung – ein Wert, der zeigt, wie viel Luft nach oben noch bleibt.
Was bedeutet „bessere Haltung“?
Unter „besserer Haltung“ versteht man konventionelle Haltungsformen, die den Tieren etwas mehr Platz, Zugang zu Frischluft und gentechnikfreies Futter bieten. Diese Standards gehen zwar über die gesetzlichen Mindestanforderungen hinaus, sind jedoch weit von den strengen Kriterien der biologischen Haltung entfernt, bei der das Tierwohl im Fokus steht.
Das größte Angebot an Schweinefleisch aus „besserer Haltung“ fand Greenpeace bei Billa Plus, dennoch bleibt der Anteil mit unter zehn Prozent im Vergleich zum Gesamtsortiment gering.
Warum Bio die bessere Wahl ist
Greenpeace-Landwirtschaftsexperte Sebastian Theissing-Matei beschreibt die Realität der Schweinehaltung in Österreich deutlich: Über 90 Prozent der Schweine leben auf Vollspaltenböden ohne Stroh oder Frischluft. Diese Form der Haltung verursacht massives Tierleid. Die biologischen Standards hingegen garantieren artgerechtere Lebensbedingungen, bei denen die Tiere Zugang zu Auslauf, Tageslicht und organischem Beschäftigungsmaterial haben.
Mehr Transparenz für KonsumentInnen
Eine klare Kennzeichnung der Haltungsbedingungen ist für KonsumentInnen entscheidend, um bewusstere Kaufentscheidungen treffen zu können. Bislang fehlt es jedoch an ausreichender Transparenz. Greenpeace fordert daher eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform direkt auf den Fleischprodukten – ein Schritt, der in anderen europäischen Ländern bereits umgesetzt wird.
Weniger, aber besser: Der Weg in die Zukunft
Während der Fleischkonsum in Österreich insgesamt seit 2018 um zehn Prozent gesunken ist, liegt der Verzehr nach wie vor fünfmal höher als die Ernährungsempfehlungen. Greenpeace plädiert für einen bewussteren Umgang: weniger Fleisch, dafür häufiger aus biologischer Haltung.
Dieser Ansatz kombiniert Nachhaltigkeit, Tierwohl und Genuss – ein Weg, den sowohl ProduzentInnen als auch KonsumentInnen gemeinsam gehen können, um eine bessere Zukunft für Mensch, Tier und Umwelt zu gestalten.
Quelle: MeinBezirk